Stets geht es um den Menschen in seiner Herkunft und Würde, um seinen Auftrag und seine Verantwortung in der Schöpfung, um seine Zukunft und Vollendung in der Gottesschau im ewigen Leben. Die Aufgabe des Menschen ist es, mit der Schöpfung – der Mensch kann ohne die Schöpfung weder leben noch bestehen –zu wirken. Dazu bedarf er immer wieder der Hilfe Gottes mit den Wirkkräften oder Tugendkräften besonders der Unterscheidung und Maßhaltung, der Erkenntnis und Barmherzigkeit.
Als Abbild Gottes haben wir mit unserer Seele teil an der Rationalitas , der Vernunft Gottes, wir haben teil an seinem Wirken, seiner Kreativität und Beziehung. Alle Geschöpfe gab Gott dem Menschen, damit er mit ihnen wirke. „Der Mensch ist ja Gott sehr teuer, weil er ihn nach seinem Bild und Gleichnis schuf. So sollte er in vollkommener Heiligkeit alle Tugenden verwirklichen, wie auch Gott alle Geschöpfe geschaffen hat, und er sollte auch durch sein Wirken in ganz demütigen Gehorsam und im Verwirklichen der Tugenden den Dienst des Lobes der ruhmreichen Engelchöre vollenden.“ ( WW S: 308, 19 )
Auf seinem Lebensweg mit den Geschöpfen bedarf der Mensch immer wieder der Hilfe Gottes durch die Heilmittel der Schöpfung in den Pflanzen, Tieren und Steinen, aber genauso benötigt er die Heilmittel der Erlösung durch die Kirche in den Sakramenten. So wirkt der Mensch kraftvoll mit Seele und Leib mit seinem Erlöser. Dadurch geschieht Heilung bis in die Elemente, wenn Gottes Licht und Liebe alles durchströmt, heilt und heiligt.
„Die Kunst der Heilung“ geschieht durch den Sohn Gottes im Menschen mit der Schöpfung. Die Vollendung in der Heiligkeit Gottes wird sich „im neuen Himmel und in der neuen Erde“ schenken nach der Reinigung am Jüngsten Tag.
Die hl. Hildegard zeigt uns unsere Herkunft aus Gott, der aus Liebe alles geschaffen, erlöst und Heimat schenkt in seinem Herzen.
Inhalt ist die Offenbarung, Auslegung des Wortes Gottes, kehrt um und glaubt der Liebe Gottes.
Sr.Hiltrud Gutjahr OSB